Donnerstag, 30. Oktober 2008

Amazing Seismo

Ich hasse dieses Wetter. Ich bin diese Woche zweimal pitsch nass geworden weil ich mit dem Rad mal eben zur oder von der arbeit heim gefahren bin. Mal eben bedeutet 25 Minuten Hauptstraßenangst und ist auch im Nieselregen ein Garant für komplett nass.

Aber egal, es gibt ja seit Kakadu kein schlechtes Wetter mehr, sondern nur schlechte Kleidung. Wohl bemerkt gabs in Kakadu aber auch kein schlechtes Wetter und meine Regenabweisende Garderobe hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Soll heißen ich hab keine. Keine Goretexschuhe, keinen Regenmantel mit Fleece (gesprochen Fleze, frei nach Kiwi) nicht einmal einen Regenschirm. (das mit dem Regenschirm weiß ich allerdings nicht sicher, da müsste ich tatsächlich erst einmal gucken...aber wer kann schon mit Regenschirm Rad fahren?)

Jaja, ich schreib nicht mehr so viel und dabei gibt’s echt viel zu berichten. Ich hab in den letzten Wochen viel Besuch bekommen und war viel unterwegs. Daniel und Martina haben geheiratet, es gab also mal wieder einen Grund sich richtig schön zu besaufen, Claud und Deurich tauchen plötzlich in Berlin auf, trinken Kaffee mit Karamel und sehen zusammen so entzückend aus, dass man eigentlich schon bald auf die nächste Hochzeitseinladung gespannt sein kann (mit ein Grund warum sich Deurich so geziert hat als ich ihn umarmt hab, ich mein simmer mal ehrlich, wer ziert sich denn schon wenn ich ihn umarm???) und Claudia formaly known as Schwarzi ruft an und sagt sie steht an der Currywurstbude an der Eberswalder. Was ein Hallo!

Letztes Wochenende war in Erlangen dann auch noch die erste Musikmesse der Region Franken. Eine wirklich schöne Veranstaltung namens „Die Verstärker“ die zur Zusammenkunft Musikschaffender in allen bereichen führen sollte und dies ohne Zweifel auch getan hat. Als Vertretung fürs wunderschöne Weinturm Open Air stand ich da mit Michel zwischen MUZ und Brückenfestival und hatte zwei wahnsinnig lustige Tage. Ach ja, kann dieses Business nicht immer so sein?

Außerdem darf ich stolz berichten, dass ich jetzt offiziell regelmäßig für ein Internetmagazin namens www.roteraupe.de CD Reviews und Konzertkritiken schreibe. Endlich wird meine Meinung schriftlich veröffentlicht. Das hätte schon viel früher passieren sollen.

Dieses Wochenende steht im Sternkreiszeichen Alkohol Aszendent Gin Tonic.
Dabei zähle ich nicht nur auf Kristina und ihre Gabe, dem Barmann auch zu längst geschlossenen Ausschankzeiten noch eine Schnapsmischung die dich blind macht zu entlocken, auch bei Päm möchte ich die lang vermisste „ich hab doch nur....getrunken“ Aufzählung hören.

Ach Freunde, das Leben könnte so schön sein, wenn doch endlich der längst überfällige Lottogewinn passieren würde. Da wird’s aber auch mal Zeit. Denn wie sagt meine Mutter immer: Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.

Samstag, 4. Oktober 2008

Tag der Deutschen Einheit (war gestern)

Berlin ist ja so an sich DIE Stadt für diesen Feiertag. Da schaut man sich in der WG im „Ostteil“ Friedrichshain gegenseitig am Morgen in die Augen, lächelt und sagt Sätze wie: „Einen schönen Tag der Deutschen Einheit!“, „Stell dir vor es gäbe diesen Tag nicht, wir würden jetzt nicht hier stehen.“ oder auch „Kaffee?“

Nach Einheitstagsfrühstück wird gerätselt, was dieser schöne freie Tag (einer der wenigen in diesem unchristlichen Bundesland) so zu bieten hat und man wird schnell am Brandenburger Tor fündig. Da hat sich das Kulturamt Berlins und RTL II (die sind ja so *fingerkreuz*) nämlich ein ganz besonders tolles kulturelles Schmankerl ausgedacht. Für ganz umsonst haben die eine riesige Bühne vors Wahrzeichen gestellt und lassen Musikanten ersten Ranges spielen.

Ich möchte hier kurz darauf hinweisen, dass der Bund jährlich mehr Geld für Kultur nach Berlin pumpt, als in alle Bundesländer zusammen. (Zumindest war das vor zwei Jahren noch so).

Das durchschnittliche Freibiergesicht durfte hier völlig umsonst und mit 64.999 anderen Kulturverdrossenen den bekanntesten Chartstürmern der Nation zujubeln. Da waren nicht nur Nevio (uns Bub aus Neustadt / Aisch) und Thomas Godoj (oder wie immer der sich schreibt), das Ghetto-Kid freute sich auch auf Scooter, Oomph! und InExtremo. Ich + Ich (erklärt mir mal bitte jemand warum die überhaupt auf so einer Bühne als Hauptact des Tages stehen?!? Sind die Bekannt??). Weitere zahlreiche „Künstler“ wurden eingeladen mit uns den 3. Oktober zu feiern aber ich hab vergessen wer das alles war.

Es ist ein graus für was da Geld ausgegeben wird. Mir als Kulturschaffende treibts da echt Tränen in die Augen.

Leider hatte ich an diesem Tag auch schon was anderes vor. Erst gabs Trödel am Trödelmarkt hinterm Ostbahnhof zu bestaunen, einem riesigen, nur aus Antiquitäten bestehendem Flohmarkt, auf dem mit Vorliebe die Photoalben fremder Großmütter verscherbelt werden. Abends hat mich auch nicht Oomph! zum Tor gezogen, sondern Peter Licht ins Gorki-Theater.
Zu Peter Licht ist zu sagen, dass man ihm ob seines großartigen Talents verworrene und sehr unterhaltsame Texte zu schreiben wirklich viel verzeiht. Sonst müsste ich sagen: schlechtes Konzert. So sag ich einfach nur: Einige Male den Text vergessen, einige Male vergessen welche Gitarre denn nun dran ist und einige Mal wohl auch vergessen welche Note oder welche Geschwindigkeit denn nun dieser oder jene Song hat. Wer allerdings Herrn Licht einmal tanzend auf der Bühne gesehen hat, verzeiht ihm wie gesagt so einiges. Es ist ein bisschen wie bei den Sportfreunden Stiller GANZ FRÜHER. Die waren ja auch mehr sympathisch, als dass se spielen konnten.